"Das Engagement der Menschen ist der Grund, dass ich auch nach 13 Jahren nicht amtsmüde bin."
Die Gesundheits- und Sportwochen in Böblingen und Sindelfingen haben sich in den vergangenen Jahren zu einer weit über die Kreisgrenzen beachteten Veranstaltung entwickelt. Vom 12. bis 25. März gehen sie zum 13. Mal über die Bühne und sind aus dem hiesigen Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Der führende Geist des zweiwöchigen Events ist Organisator Volker Siegle. Wie schon bei der ersten Ausgabe 2006 geht der Kommunikationstrainer der IKK classic immer noch mit großem Enthusiasmus an die Sache heran.
Volker, alle Jahre wieder lädst du zu den Gesundheits- und Sportwochen. Was ist das Erfolgsrezept dieses weit über die Kreisgrenzen bekannten Events und was treibt dich auch im 13. Jahr an, dich so dafür zu engagieren?
13 Jahre dasselbe zu machen, und das ohne viel zu verändern im Ablauf, ist eigentlich gar nicht mein Ding. Man muss aber nicht akribisch mit der Lupe suchen, um etwas, was gut funktioniert, zu verschlimmbessern. Das Thema „Gesundheit“ unterliegt eben nicht den gängigen Modetrends, die Menschen besinnen sich wieder verstärkt auf die ureigensten Werte. Für mich ist es jedes Jahr aufs Neue eine Freude, mit den vielen „Stammkräften“ zu tun zu haben. Ein gutes Beispiel dafür ist Andreas Zienteck, Theaterleiter der Bärenkinos und des Metropol. Er macht sich schon ein Jahr vorher Gedanken, welcher Film für die nächsten Gesundheits- und Sportwochen passend wäre. Er steht sinnbildlich für alle Beteiligten. In 13 Jahren ist nämlich kein einziger wichtiger Partner abgesprungen.
Auf welches Publikum zielst du mit den Gesundheits- und Sportwochen ab? Wer sollte unbedingt die verschiedenen Vorträge besuchen?
Vom Grundschulkind bis zum Rentner haben wir für jede Altersklasse interessante Vorträge im Programm. Dieses Event ist die größte Gesundheitsbewegung der Städte Böblingen und Sindelfingen, und da sollten dann auch alle Altersstufen dabei sein. Ich freue mich ganz arg, dass wir mit dem Film „Es ist nie zu spät“, einer Dokumentation über eine Gruppe von Menschen, die auch im hohen Alter noch aktiv, abenteuerlustig und leidenschaftlich geblieben ist, für die ältere Generation etwas im Angebot haben. Diesbezüglich bin ich noch auf der Suche nach drei 80- bis 90-Jährigen, die mir auf der Bühne nach dem Film erzählen, was sie noch so alles im Leben vorhaben.
Nach welchen Gesichtspunkten stellst du das Programm der Gesundheits- und Sportwochen zusammen?
Vom ersten Jahr an standen für mich immer zwei Aspekte im Vordergrund: Vielfältigkeit und Übertragbarkeit. Vor allem Letzteres ist mir stets wichtig gewesen, damit man mit all den wertvollen Tipps seinen Alltag bereichern kann. Wo kriege ich zum Beispiel das gute Öl, den Bio-Honig oder den leckeren Smoothie her? Darauf habe ich immer den Fokus gelegt. Und was die Vielfältigkeit anbetrifft, sind wir bestens aufgestellt. Vom Apnoetaucher, der von seinen Ängsten erzählt, über Menschen im Veränderungsprozess, die auf Astrologie und Yoga bauen, bis hin zum Trauercoach, der Tipps zur Verarbeitung von schlimmen Ereignissen gibt, haben wir sehr viele verschiedene und interessante Vorträge im Angebot.
Ist es denn schwierig, die Programmpunkte zusammenzustellen? Musst du akribisch suchen, oder kommen die Redner und Partner mittlerweile von selbst auf dich zu – womöglich mit der Bitte, an den Gesundheits- und Sportwochen teilnehmen zu dürfen?
Was die Auftaktveranstaltung betrifft, schaue ich nach jemandem, der sich auf die regionalen Besonderheiten einlässt und auch bereit ist, Zeit von seinem eigenen Programm abzugeben, da wir traditionell auch immer Gäste aus Böblingen und Sindelfingen mit dabei haben. Für die weiteren Abende genieße ich den schönen Zustand, dass mir viele Programmpunkte mittlerweile von ehemaligen Referenten empfohlen werden. Viele Besucher und Sponsoren tragen die Gesundheits- und Sportwochen das ganze Jahr über mit, halten die Augen offen und wissen inzwischen auch ganz gut, nach welchen Geschichten, nach welchen Menschen ich suche.
Wieder einmal hast du es geschafft, bei den Veranstaltungen ein breites Spektrum abzudecken. Beim Auftaktevent am 12. März wird es beispielsweise sehr mysteriös. Das Duo „Sonambul“ verblüfft mit seiner Mentalmagie. Inwieweit passt Gedankenlesen zu den Gesundheits- und Sportwochen?
Lebensqualität und damit Gesundheit hat viel mit der Qualität unserer Gedanken zu tun. So entspringen Änderungen, was zum Beispiel Ernährung und Bewegung angeht, immer erst unserer Überzeugung. Und das Duo „Sonambul“ verkörpert das auf eindrucksvolle Weise. Bei den höchst unterhaltsamen und interaktiven Experimenten können die Zuschauer selbst erfahren, wie schnell Veränderungen möglich sind, sobald wir unsere Vorstellungskraft kreativ einsetzen.
Der lokale Charakter hat schon ab der ersten Ausgabe der Gesundheits- und Sportwochen eine große Rolle gespielt. Auf welche interessanten Vorträge hiesiger Vertreter darf man sich heuer freuen?
Alle hier aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Es gibt unglaublich viele interessante Vorträge, da will ich keinen Vortrag herauspicken und ihn über die anderen stellen. Aber wir werden beispielsweise bei der Auftaktveranstaltung 30 Stände regionaler Anbieter auf unserem Gesundheitsmarkt haben. Das ist eine beeindruckende Zahl. Ich vermute, dass das Sensapolis aus allen Nähten platzen wird.
2012 sind die Gesundheits- und Sportwochen mit dem Health Media Award – dem „Oscar der Gesundheitskommunikation“ – ausgezeichnet worden. War das der endgültige Ritterschlag für die Veranstaltung?
Ritterschlag wäre zu hoch gegriffen. Aber so erfreut wir waren, so verdutzt waren wir auch, welche Kreise die Gesundheits- und Sportwochen über die Jahre gezogen haben. Man nimmt uns in ganz Deutschland wahr. Die Referenten und Redner nehmen deswegen auch viel auf sich, um hier dabei sein zu können. Und sie kommen sehr gerne zu uns, denn zum einen hat sich herumgesprochen, was sie bei uns vorfinden. Andererseits wissen sie auch um die Strahlkraft des Wirtschaftsraums Böblingen/ Sindelfingen. Dieses Engagement der Menschen ist auch für mich der Grund, dass ich überhaupt nicht amtsmüde bin. Im Gegenteil, ich lerne jedes Jahr neu dazu, bilde mich mit jeder einzelnen Veranstaltung weiter und freue mich riesig darauf, dass die Besucher ihren und ich meinen Horizont wieder erweitern dürfen.
Volker, vielen Dank für das Interview!